Neuseeland: Wolkenstürmer

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Willkommen in Aotearoa. In der Sprache der Māori, der Ureinwohner Neuseelands, bedeutet dies „das Land der langen weißen Wolke“ – eine Anspielung auf eine besondere Formation, die einst polynesische Seefahrer hierhergeführt haben soll. Die Inselgruppe im Pazifischen Ozean besticht mit atemberaubender Natur, die nicht nur für die Māori eine spirituelle Bedeutung hat, sondern auch die Wirtschaft des Landes prägt.

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PAULINE BRENKE

Seine spektakuläre Schönheit entfaltet der Milford Sound vor allem, wenn es geregnet hat. Dann strömen Hunderte kleiner Wasserfälle die Berge hinab und erwecken das Fjordpanorama erst richtig zum Leben. Der Milford Sound ist Teil des über 12.600 Quadratkilometer großen Fjordland-Nationalparks im Südwesten der Südinsel und gehört zum Welterbe Te Wahipounamu. Spektakuläre Landschaften wie diese bietet Neuseeland vielerorts: weite Strände, Vulkane und beeindruckende Wälder. Diese sind nicht nur schön anzusehen, sondern liefern auch Ressourcen für die wichtige Holzwirtschaft.

Sie stampfen, strecken die Zunge heraus, schlagen rhythmisch auf ihren Körper und singen laut – so empfangen die Mitglieder des neuseeländischen Rugbyteams All Blacks ihre Gegner auf dem Spielfeld. Vor jedem Match tanzt das Team den 1820 komponierten Haka „Ka Mate“, mit dem sie Einheit sowie Stärke symbolisieren und ihre Rivalen herausfordern. Haka nennen die Māori Tänze, mit denen sie Leidenschaft, Kraft und Identität zum Ausdruck bringen. Auch Evonik ist auf dem Rugbyfeld dabei: In den Schuhen der Spieler steckt das Polyamid-12-­Elastomer Vestamid E. Es sorgt für Elastizität, sodass die Schuhsohlen Stöße gut absorbieren und die Knöchel schützen.

An der Ostküste der Nordinsel in der Bay of Plenty liegt Te Puke, die selbst ernannte „Kiwifrucht-Hauptstadt der Welt“. Das warme, feuchte Klima und der fruchtbare Boden schaffen hier ideale Voraussetzungen für den Obstanbau, den wichtigsten Wirtschaftszweig der Region. Ursprünglich kommt die Frucht mit der pelzigen Schale aus China und ist daher auch als Chinesische Stachelbeere bekannt. Bis zu 240 Tage hält die Vegetationsphase der Kiwis an. Um sie in diesem langen Zeitraum unter anderem vor Schädlingen zu schützen, greifen Obstbauern auf Pflanzenschutzmittel zurück. Dafür liefert Evonik Break-Thru-Additive, die das Mittel schon in geringen Aufwandmengen wirksam machen.

Um Morrinsville, unweit von Auckland, liegt eines der wichtigsten Milchwirtschaftsgebiete Neuseelands. In dem Kunstprojekt „Herd of Cows“ verbindet sich der wirtschaftliche Sektor mit der wachsenden Kreativszene der Stadt: Jede der 60 lebensgroßen, von örtlichen Unternehmen gesponserten Kuhskulpturen stellt einen Teil der Geschichte von Morrinsville dar. Kuh Nummer zehn, genannt Betty (Foto), gestaltete die Māori Zena Elliott. Auch Evonik hat eine besondere Verbindung zu der kleinen Stadt: In Morrinsville befindet sich der einzige Standort des Konzerns in Neuseeland. Und eine Evonik-Kuh gibt es auch: Nummer neun, Kiwiana.

Neuseeland ist für seine große Schafpopulation bekannt. Etwa 26 Millionen Tiere leben auf der Insel – dagegen nur fünf Millionen Menschen. So kommen auf jeden Einwohner fünf Schafe. Auch in Waikato, südlich von Auckland, fühlen sich die Tiere wohl. Außer für unterirdische Höhlen und schwarze Sandstrände ist die Region vor allem für ihr sattes, weitläufiges Weideland bekannt, das auch als „Auenland“ in „Der Herr der Ringe“ und in der Hobbit-Trilogie zu sehen ist. Schafswolle zählt zu den wichtigsten Exportgütern des Landes. Zur Weiterverarbeitung in der Textilindustrie wird die Wolle meist mit Wasserstoffperoxid gebleicht, das auch zum Produktportfolio von Evonik gehört.

DER H2O2-PIONIER

In der Nordinselregion Waikato, drei Kilometer vom Stadtzentrum Morrinsvilles entfernt, betreibt Evonik Peroxide seit 1998 Neuseelands einzige Wasserstoffperoxidanlage. Wasserstoffperoxid (H2O2) ist ein umweltfreundliches Oxi­dations- und Bleichmittel, das vor allem bei der Herstellung von Zellstoff und Papier, in der Textilbranche sowie bei der Gewinnung von Erzen und bei der Lebensmittelproduktion eingesetzt wird. Zudem stellt die Anlage Peressigsäure her, ein hochwertiges Folgeprodukt, das als industrielles Desinfektionsmittel Verwendung findet.

Evonik-Standorte:
1 Morrinsville

An
1
Standort arbeiten
25
Mitarbeiter

 

 

 

Fotos: Getty Images (2), Imago Images/Action Plus, Kurt Henseler / laif, Evonik Industries AG
Illustrationen: KNSK GROUP

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