Carolina Barcelos wollte als kleines Mädchen Tierärztin werden – so wie viele in diesem Alter. Anders als die meisten Kinder fand die Brasilianerin in der Schule auch Gefallen an Mathematik und Naturwissenschaften: „Was mich anzog, war die Lösung ganz konkreter Probleme“, sagt sie heute. Als junge Frau studierte sie Verfahrenstechnik in Rio de Janeiro und promovierte zur Umwandlung von Zuckerhirse in Bioethanol. Von da an wurde das Recycling von Biomasse zum zentralen Thema ihrer Forscherlaufbahn.

Barcelos will Klima und Wälder gleichermaßen schützen – durch das Recycling von Holzabfall. „Bis 2050 stehen jährlich ungefähr 38 Millionen Tonnen trockener holziger Biomasse bereit“, sagt sie. „Das ist eine sehr gute Quelle für die Produktion nachhaltiger Kraftstoffe wie Ethanol.“ Dafür entwickelte das Team um Barcelos ein besonders effizientes Verfahren. Als Rohstoff kamen landwirtschaftliche Abfälle und Totholz aus Wäldern zum Einsatz. Nützlicher Nebeneffekt: Würde dieses Holz in größeren Mengen zu Biosprit umgewandelt, könnte dies das Waldbrandrisiko senken.