Frankreich: Wissen, was gut ist

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Mit Savoir-vivre wird der Lebensstil der Franzosen gern beschrieben. Doch das Land hat mehr zu bieten als feine Küche, exquisite Mode und große Kunst. Und so engagiert sich auch Evonik hier auf vielfältige Weise: von Innovationen im Gesundheitsbereich über die Herstellung natürlicher Hautprodukte bis hin zu Entwicklungen für die Ölindustrie und nachhaltigeren Lösungen für Zukunftsbranchen.

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PAULINE BRENKE

Das Château de Sacy liegt ausgesprochen idyllisch: Egal aus welchem Fenster die Gäste des Fünfsternehotels schauen, ihr Blick fällt auf satte Weinreben, die sich gleichmäßig über die Hügel der Provinz ziehen. Bevor die Champagne Berühmtheit durch ihren Schaumwein erlangte, war die Region im 16. und 17. Jahrhundert ein Zentrum für Textilien. Inzwischen werden pro Jahr 300 Millionen Flaschen Champagner produziert, wovon rund die Hälfte die Franzosen selbst genießen.

Die Pariser Biscuiterie de Montmartre lockt mit farbenfrohen Macarons und anderen Köstlichkeiten, die sie in ihrem Schaufenster kunstvoll in Szene gesetzt hat. Bereits im 17. Jahrhundert sollen die zur Familie der Baisers und Petits Fours gehörenden Macarons am Hofe von König Ludwig XIV. gereicht worden sein. Und noch immer ist das süße Gebäck äußerst beliebt. Die Kombination aus einer leicht knackigen Schale und einem weichen Kern sowie einer ­perfekt abgestimmten ­Füllung gilt als schwer zu meistern. Silikon­backformen mit ­Aerosil von ­Evonik sorgen für ein makel­loses Gelingen der kleinen ­Gebäcke aus Mandelbaiser.

Die Tour de France ist das berühmteste und anspruchsvollste Fahrradrennen der Welt. Jedes Jahr verläuft die Route ein wenig anders, führt jedoch stets durch malerische ­Landschaften und Orte wie Aix-en-Provence (Foto). Für die in der Regel über 3.000 Kilometer lange Strecke ­müssen die Sportler durchgehend mit Energie versorgt sein, um der körperlichen Belastung standzuhalten. Vor dem Rennen wird beispielsweise auf die Zufuhr von Kohlenhydraten als Energie­lieferant geachtet, währenddessen erhalten die Profis isotonische Getränke, die den Mineralienverlust des Körpers ausgleichen. Dabei unterstützt Evonik mit Rexiva, das wichtige Aminosäuren für Sporternährung und Nahrungsergänzungsmittel liefert.

Von Prêt-à-porter bis Haute Couture: Zweimal im Jahr zeigen die Maisons der Modewelt ihre neuesten Designs auf den Laufstegen der Pariser Fashion Week. Zum Gesamtlook gehören neben den Roben auch das passende Haarstyling und Make-up. Kosmetikprodukte ­made in France genießen weltweit hohes Ansehen. 2022 gingen etwa zwei Drittel der Produkte in den Export und brachten einen Umsatz von fast 20 Milliarden ₤. Im ­Cosmetic Valley, das sich über die Regionen Centre-Val de Loire, Normandie und Île-de-France erstreckt, arbeitet Evonik mit der Product Line Advanced Botanicals an ­Kosmetikprodukten der besonderen Art. Über ein ressourcenschonendes und biotechnolo­gisches Verfahren werden pflanzliche Hochleistungswirkstoffe für Kosmetik hergestellt.

Wie in einer Schatzkammer lagern Hunderte Flaschen Armand de Brignac in den Kellern des Familienunternehmens Cattier in Chigny-les-Roses. Inzwischen teilen sich US-Rapper Jay-Z und der Konzern LVMH Moët Hennessy – Louis Vuitton die Anteile der Champagnermarke. Sein luxuriöses Image verdankt der Schaumwein unter anderem seiner aufwendigen und streng reglementierten Herstellung. Dabei haben es die Winzer auch mit Stickstoff zu tun, den sie zur Konservierung nutzen und zur Vermeidung ungewünschter Oxidation. Sepuran-N2-­Membranen von Evonik können Stickstoff aus der Umgebungsluft abtrennen und nutzbar machen, womit Winzer unabhängig von Gaslieferanten sind.

Blauer Himmel, klare Luft und atemberaubende Natur: Die Französischen Alpen locken zu jeder Jahreszeit Wanderer und Sportler in die Berge. Besonders beliebt ist der ­Montblanc, der mit 4.810 Metern der höchste Gipfel Europas ist. Für einen Ausflug in die Berge setzen die meisten nicht nur auf feste Wanderschuhe, sondern auch auf möglichst atmungs­aktive und wasserabweisende Kleidung. Um diese Eigenschaften zu erzielen, werden heute häufig noch synthetische Fasern auf Erdölbasis verwendet. Eine nachhaltige Alternative bietet Vestamid Terra von Evonik mit biobasierten Kunststofffasern aus Rizinusöl. Der Outdoorausrüster Vaude setzt die Fasern bereits erfolgreich in Trekkinghosen und weiteren Produkten ein.

Früher teilten sich hier Patienten die Betten, heute dienen die ehemaligen Krankenzimmer als Suiten eines Luxushotels: Das Grand Hôtel-Dieu (zu Deutsch: Herberge Gottes) am Ufer der Rhône in Lyon war einst ein Krankenhaus, in dem mittellose Menschen unentgeltlich aufgenommen und gepflegt wurden. Bereits im 12. Jahrhundert sollen hier kranke Menschen behandelt worden sein. Bis heute steht die Medizin immer wieder vor unerwarteten Heraus­forderungen. Dies wurde zuletzt während der ­Coronapandemie deutlich. Ein Evonik-Standort im nordfranzösischen Ham produziert Aminosäuren auf pflanzlicher Basis durch Fermentation, die unter anderem bei der Behandlung von Long Covid helfen. Das dabei erworbene Wissen könnte auch im Kampf gegen Krebs Fortschritte ermöglichen.

GESUND UND SMART

In Frankreich ist Evonik mit vier Produktionsstandorten in den Bereichen Gesundheit, Körperpflege und Spezialindustrie vertreten sowie mit einer Verkaufsabteilung. Für die Wachstumsdivision Nutrition & Care produziert sowohl der größte als auch der kleinste Standort des Landes: In Ham arbeiten rund 242 Menschen an hochreinen Aminosäuren für die Business Line Health Care, in der Region Centre-Val de Loire entwickeln sieben Mitarbeiter Advanced Botanicals für den Bereich Personal Care. Die übrigen zwei Standorte sind auf Smart Materials und ­Specialty Additives spezialisiert.

Evonik-Standorte:
1 Ham
2 Lauterbourg
3 Roussillon
4 Parçay-Meslay

An
4
Standorten arbeiten
351
Mitarbeiter

 

 

 

Fotos: Martin/Le Figaro Magazine/ laif, Getty Images (4), Getty Images/Cavan Images RF, IMAGO/Zoonar

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