Kreislaufwirtschaft für Strumpfhosen

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Ein Katalysator auf Basis seltener Erden ermöglicht das Recycling von Polyamid.

Elastisch, reißfest und beständig gegen Chemikalien: Diese Eigenschaften machen Polyamid-6 (Polycaprolactam) zum hochbegehrten Kunststoff für zahlreiche Produkte – von Strumpfhosen in der Textilbranche bis hin zu Fangnetzen in der Fischerei. Doch was Polyamid-6 in der Anwendung so attraktiv macht, erweist sich nach der Nutzung als schwerwiegender Nachteil: Der Kunststoff ist biologisch nicht abbaubar und belastet deshalb die Natur – Polyamid-Fischernetze sind allein für zehn Prozent des Plastikabfalls in den Meeren verantwortlich. Zudem verursacht die Produktion von Polyamid einen enormen CO₂-Fußabdruck, da für die Herstellung des Ausgangsmonomers ε-Caprolactam fossile Rohstoffe und ein aufwendiges Verfahren nötig sind. Um den Kunststoff erfolgreich in eine Kreislaufwirtschaft einzubinden, haben Forschende aus den USA einen neuartigen Recyclingprozess entwickelt: Mithilfe eines Katalysators auf Basis seltener Erden depolymerisierten sie Polyamid-6 zurück in das Monomer ε-Caprolactam. Der Prozess funktioniert ohne Lösungsmittel oder toxische Chemikalien bei relativ niedrigen Temperaturen. Er ermöglicht somit eine effiziente Rückgewinnung von ε-Caprolactam – und könnte die Grundlage für einen umweltschonenden Materialkreislauf für Polyamid bilden.

Foto: Ula & Merve / stocksy.com

 

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