Kurt Frieden fährt mit Pascal Witprächtiger seit 2008 gemeinsam Ballon. Frieden war schon als Kind so begeistert von den Himmels- stürmern, dass er ihnen oft stundenlang auf dem Fahrrad nachjagte – und deshalb sogar manchmal die Schule verpasste.

Kurt Frieden fährt mit Pascal Witprächtiger seit 2008 gemeinsam Ballon. Frieden war schon als Kind so begeistert von den Himmels- stürmern, dass er ihnen oft stundenlang auf dem Fahrrad nachjagte – und deshalb sogar manchmal die Schule verpasste.

In meinem Element

»Mein Schicksal hängt am Wasserstoff«

Lesezeit 1 Minuten

PROTOKOLLNADINE NÖSLER

FOTOGRAFIERUBEN WYTTENBACH

Meine bislang aufregendste Ballonfahrt ging über die Nordsee, von England rüber nach Finnland. Bei dieser Strecke fährt man stundenlang über das offene Meer. Da fällt der Blick dann manchmal nach unten, und man denkt: Einen Absturz würden mein Teamkollege Pascal Witprächtiger und ich hier nicht überleben. Das geht unter die Haut. Schließlich hängt unser Schicksal einzig von einem Ballon voll Wasserstoff ab. Wasserstoff ist das leichteste Element der Welt – es ermöglicht uns, durch die Luft zu fahren. Das Gas ist wesentlich leichter als Luft, diese Eigenschaft nutzt man für den Auftrieb. Das Aufregende daran ist, dass Gasballone nur mithilfe von Ballast gesteuert werden. So regulieren wir die Höhe und müssen den richtigen Luftstrom suchen, um vorwärtszukommen. Ganz besonders stellt sich diese Herausforderung bei der Weltmeisterschaft im Gasballonfahren, dem Gordon-Bennett-Cup. Bei dem Rennen gewinnt das Team, das die weiteste Distanz zurücklegt. Wir sind schon mal 3.500 Kilometer weit gefahren und haben dafür 77 Stunden gebraucht. Im Korb sind wir zu zweit und wechseln uns alle vier Stunden ab. Neben den Aufgaben als Pilot bleibt auch freie Zeit. Dann kann man ausruhen und die Aussicht und die Ruhe genießen. Besonders diese Momente machen den Reiz des Ballonfahrens aus. Wenn wir nach einem Rennen dann wieder heil gelandet sind, fühlen sich die ersten Schritte schon etwas seltsam an. Klar sind wir dann froh, dass alles geklappt hat. Aber am liebsten würden wir 100 Stunden in der Luft bleiben! Das hat bisher noch niemand geschafft, das ist unser großes Ziel. Denn trotz der weiten Distanz und des langen Zeitraums in der Luft vergeht die Zeit im Gasballon doch wie im „Flug“.

ERSCHEINUNGSTERMIN

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