Dr.  Doreen Kaiser, Technische Chemikerin an der Technischen Universität Bergakademie Freiberg, ist Co-Autorin der Forschungsarbeit „Enzymatische Hydrolyse und Fermentation von Apfeltrester“.

Dr.  Doreen Kaiser, Technische Chemikerin an der Technischen Universität Bergakademie Freiberg, ist Co-Autorin der Forschungsarbeit „Enzymatische Hydrolyse und Fermentation von Apfeltrester“.

Wie stellt man Desinfektionsmittel aus Apfelresten her, Frau Dr. Kaiser?

Dr. Doreen Kaiser: »Viele Handdesinfektionsmittel bestehen zum Großteil aus Ethanol, und das lässt sich aus dem Pressrückstand gewinnen, der bei der Apfelsaftproduktion entsteht. Dieser sogenannte Apfeltrester ist reich an Kohlen­hydraten wie Saccharose, Stärke und Cellulose – allesamt ideale Ausgangsstoffe für eine Fermentation zur Ethanolherstellung. Dabei wird der Trester mit Wasser, Hefe und Cellulasen vermengt und für zwei Tage bei 37 Grad im Fermenter gemischt. Die entstehende ethanolische Lösung wird danach destilliert; der verbleibende Rückstand wird der Fermentation wieder zugeführt. Dieser Forschungsansatz, den mein Team und ich verfolgen, ist daher gleich doppelt nachhaltig: Er ermöglicht die Produktion von Ethanol aus einem Abfallstoff, ohne dabei neue Abfälle zu generieren.«

Foto: TU Bergakademie Freiberg / D. Müller
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