Wasserspringerin Tina Punzel (24) war schon bei den Olympischen Spielen in Rio dabei. Ihr nächstes Ziel: die olympischen Wettkämpfe in Tokio im kommenden Jahr. Dafür trainiert sie gut vier Stunden täglich – die Hälfte davon verbringt sie im Schwimmbad.

IN MEINEM ELEMENT

»Chlor ist meine Hassliebe«

Protokoll Anna Schriever

Fotografie Robert Eikelpoth

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Wasserspringerin Tina Punzel (24) war schon bei den Olympischen Spielen in Rio dabei. Ihr nächstes Ziel: die olympischen Wettkämpfe in Tokio im kommenden Jahr. Dafür trainiert sie gut vier Stunden täglich – die Hälfte davon verbringt sie im Schwimmbad.

IN MEINEM ELEMENT

»Chlor ist meine Hassliebe«

Lesezeit 2 Minuten

Protokoll Anna Schriever

Fotografie Robert Eikelpoth

Wenn ich Chlor rieche, bin ich in Gedanken sofort auf dem Sprungturm: Kurz vor dem Absprung ist mein Körper voller Adrenalin, die Knie zittern, mein Herz rast. Dann versuche ich, alles auszublenden und mich voll auf diesen Sprung zu konzentrieren. Ich habe nur wenige Sekunden Zeit, um alles zu zeigen, was ich wochenlang trainiert habe. Ich bin schon Tausende Male vom Zehnmeterturm gesprungen, aber ich bin immer noch aufgeregt. Die Angst geht nie so ganz verloren.

Chlorgeruch weckt in mir meist posi­tive Assoziationen. Dennoch verbindet mich mit dem Element eine Art Hassliebe: Einerseits trocknet Chlor die Haut aus und kann Allergien auslösen. In einigen Ländern ist die Konzentration im Becken so hoch, dass die Haut heftig reagiert und juckt. Andererseits ist Chlor ein gutes Desinfektionsmittel, auf das wir nicht verzichten können.

Seit meiner Kindheit bin ich in der Schwimmhalle des Dresdner SC zu Hause. Schon mein Vater, Rainer Punzel, ist hier für die Nationalmannschaft gesprungen. Mit fünf Jahren habe ich angefangen, schwimmen und turnen zu lernen. Noch heute gehen wir oft in die Turnhalle. Dort üben wir die Sprünge, verbessern unsere Kraft und machen Akrobatik. Jede Woche trainiere ich mindestens 30 Stunden, davon die Hälfte in der Turnhalle. Daneben studiere ich Wirtschaftswissenschaften an der Technischen Universität Dresden.

Meinen internationalen Durchbruch habe ich als 17-Jährige mit dem Gewinn der Europameisterschaft im Jahr 2013 geschafft. Drei Jahre später ging dann ein Traum in Erfüllung, und ich durfte an den Olympischen Spielen in Rio de Janeiro teilnehmen. Besonders die familiäre Atmosphäre im olympischen Dorf werde ich nie vergessen. Sportler aus aller Welt und allen Disziplinen bilden dort eine riesige Gemeinschaft. Auch sportlich gesehen war es ein Erfolg: In meiner Lieblingsdisziplin, dem Einzel vom Dreimeterbrett, kam ich bis ins Halbfinale. Im Synchronwettbewerb erreichte ich den siebten Platz. Obwohl durch die Coronakrise viele Wettkämpfe ausfallen, habe ich die Qualifikation für Olympia 2021 in Tokio so gut wie sicher. Mein Ziel: Ich möchte ins Finale!

Video: Robert Eikelpoth

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11. September 2020

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