Ein Einsatz, der unter die Haut geht

Lesezeit 2 Minuten
Wird die Haut beschädigt, startet der Körper einen Notfalleinsatz, an dessen Ende die Wunde im günstigsten Fall völlig verheilt ist. Doch was passiert eigentlich genau bei diesem Prozess, und was kann die Forschung tun, um den Körper dabei zu unterstützen? Ein Überblick über die drei Wundheilungsphasen
ILLUSTRATION MAXIMILIAN NERTINGER
Phase 1
Phase 2
Phase 3

1. EXSUDATIONSPHASE

Das Blut gerinnt und verklebt zusammen mit dem Protein Fibrin als Schorf die Wunde. Leukozyten und Makrophagen beseitigen den Fibrinpfropf und bekämpfen Bakterien und Keime. Die Makrophagen regen zudem die Gefäß- und Gewebeneubildung an und stimulieren Fibroblasten zur Vermehrung. Diese bilden später die Dermis und liefern Evonik wichtige Erkenntnisse über den Aufbau und die Selbstheilungskräfte der Haut, die bei Gewebezüchtung und Wundheilung genutzt werden können.

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1. EXSUDATIONSPHASE

Das Blut gerinnt und verklebt zusammen mit dem Protein Fibrin als Schorf die Wunde. Leukozyten und Makrophagen beseitigen den Fibrinpfropf und bekämpfen Bakterien und Keime. Die Makrophagen regen zudem die Gefäß- und Gewebeneubildung an und stimulieren Fibroblasten zur Vermehrung. Diese bilden später die Dermis und liefern Evonik wichtige Erkenntnisse über den Aufbau und die Selbstheilungskräfte der Haut, die bei Gewebezüchtung und Wundheilung genutzt werden können.

2. GRANULATIONSPHASE

Neu gebildetes Granulationsgewebe füllt die Wunde auf, Fibroblasten heften sich an die Reste des Fibrinnetzes und wandern von den Wundrändern in die Wunde. Dort bilden sie Kollagenfasern, einen wesentlichen Bestandteil des Bindegewebes der Haut. Die Fibroblasten beschleunigen so maßgeblich die Bildung neuen Gewebes. Evonik will diesen Prozess optimieren: Die Forscher suchen nach Materialien und Wirkstoffen, die das Zellwachstum anregen und Wunden schneller heilen lassen.

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2. GRANULATIONSPHASE

Neu gebildetes Granulationsgewebe füllt die Wunde auf, Fibroblasten heften sich an die Reste des Fibrinnetzes und wandern von den Wundrändern in die Wunde. Dort bilden sie Kollagenfasern, einen wesentlichen Bestandteil des Bindegewebes der Haut. Die Fibroblasten beschleunigen so maßgeblich die Bildung neuen Gewebes. Evonik will diesen Prozess optimieren: Die Forscher suchen nach Materialien und Wirkstoffen, die das Zellwachstum anregen und Wunden schneller heilen lassen.

3. EPITHELISIERUNGSPHASE

Die Kollagenfasern reifen und vernetzen sich und ziehen die Wundränder zusammen. Das Granulationsgewebe bildet sich zu Narbengewebe um. Epithelzellen breiten sich über die Wundoberfläche aus. Keratinozyten bilden die neue Epidermis und schließen die Wundheilung ab. Bei chronischen Wunden ist dieser Ablauf gestört, und sie heilen nicht. Künstliche Haut soll Abhilfe schaffen, als Transplantat, als Auflage oder als Modell im Labor, an dem Evonik auch Wirkstoffe für die Wundheilung testen könnte.

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3. EPITHELISIERUNGSPHASE

Die Kollagenfasern reifen und vernetzen sich und ziehen die Wundränder zusammen. Das Granulationsgewebe bildet sich zu Narbengewebe um. Epithelzellen breiten sich über die Wundoberfläche aus. Keratinozyten bilden die neue Epidermis und schließen die Wundheilung ab. Bei chronischen Wunden ist dieser Ablauf gestört, und sie heilen nicht. Künstliche Haut soll Abhilfe schaffen, als Transplantat, als Auflage oder als Modell im Labor, an dem Evonik auch Wirkstoffe für die Wundheilung testen könnte.

FACTSHEET HAUT

Die Haut ist ein Multifunktionstalent: wasserabweisend und atmungsaktiv, gepolstert und klimatisiert, selbstheilend und hauchdünn. Das ist und kann sie noch:

2 Quadratmeter groß, größtes Organ des Menschen

3 Millionen Schweißdrüsen produzieren bis zu 10 Liter Schweiß pro Tag

14 Kilogramm schwer, etwa 20 Prozent des Körpergewichts

7 Kilometer Blutgefäße verlaufen in der Haut

erneuert sich alle 4 Wochen

beherbergt 10 Billiarden Bakterien, die meisten unter den Achseln

verliert 600.000 Hautschuppen pro Stunde, das sind 70 Prozent des Hausstaubs

Männer haben dickere und fettigere Haut als Frauen – das war früher wichtig auf der Jagd

1 Quadratzentimeter enthält:

  • 3 Millionen Zellen
  • 4 Meter Nervenfasern
  • 100 Schweißdrüsen
  • 15 Talgdrüsen
  • 5 Haare
Hände unter einer NylonstrukturVideo

Tissue Engineering

Effektive Wundheilung

Im Projekthaus Tissue Engineering arbeiten die Forscher an Materialien für künstliches Gewebe.

Kosmetik

Hilfe für die Haut

Neue Wirkstoffe schützen den menschlichen Körper vor Umweltbelastungen.

Pharmapolymere

Wie Medikamente in den Körper kommen

Die „chemische Verpackung" und Aussteuerung bis ins Ziel werden immer präziser.

Gesundheit

Der Knochen: Zahlen und Fakten

Alles, was man wissen sollte: Knochentrockene Fakten über die Bauteile unseres Skeletts.

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