WASSERSTOFF­PEROXID: 201 JAHRE VOLLER INNOVATIONEN

Wasserstoffperoxid wird zum ersten Mal von dem französischen Chemiker Louis Jacques Thénard durch Reaktion von Bariumperoxid mit Salpetersäure hergestellt.

Der englische Hygieniker Benjamin Ward Richardson stellt fest, dass Wasserstoffperoxid zur Wund­behandlung genutzt werden kann. Heute wird es noch zur Des­infektion medizinischer Geräte verwendet.

Die erste Anlage zur fabrikmäßigen Herstellung von dreiprozentigem Wasserstoffperoxid aus Barium­peroxid entsteht bei Schering in Berlin. Die Lösung findet mit der Zeit als Haarbleichmittel und zur anti­bakteriellen Reinigung Einzug in deutsche Haushalte.

Das erste reine Wasserstoffperoxid wird vom deutschen Chemiker Richard Wolffenstein per Vakuumdestillation gewonnen.

Der Gründer der Österreichischen Chemischen Werke (ÖCW), Otto Margulies, erwirbt ein Patent zur Herstellung von Wasserstoff- peroxid auf elektrochemischem Weg. Die dazu nötige Fabrik wird in Weißenstein (Kärnten) errichtet.

Die Degussa liefert erstmals Natriumperborat an Henkel zur Produktion des Waschmittels Persil. Mittlerweile wird dieser Wirkstoff aus Wasserstoff­peroxid gewonnen.

Die Degussa beteiligt sich an der ÖCW. Das Werk Weißenstein geht im Januar in Betrieb. Erstmals ist die Erzeugung von hoch­konzentriertem Wasserstoffperoxid (30 Prozent) möglich.

Hellmuth Walter ist der erste deutsche Erfinder, der Wasserstoffperoxid als Treibstoff für Motoren nutzt. Später findet Wasserstoffperoxid auch Verwendung als Treibgas in der Raketentechnik.

Die erste groß­technische Anlage, die ­ den Anthrachinon-­Autoxidations-Prozess verwendet, wird in Memphis (Tennessee) von DuPont eröffnet.

Das erste Patent für ein Zahnaufhellungsgel auf Wasserstoffperoxid-­Basis wird angemeldet.

Die Degussa transportiert erstmals Wasserstoff­­­­peroxid per Schiff, und zwar von Alabama bis LeMont nahe Chicago.

Evonik Industries unterzeichnet mit One Equity Partners einen Vertrag zur Übernahme von PeroxyChem, einem US-amerikanischen Hersteller von Wasserstoffperoxid und Peressigsäure.