Sonnenlicht heilt Kratzer im Lack

Lesezeit 2 Minuten

Unter Hitzeeinfluss setzt eine spezielle Beschichtung selbstheilende Kräfte frei.

Ein Kratzer im Autolack ist ärgerlich. Nicht nur, weil er die Optik stört, sondern weil die beschädigte Lackschicht womöglich Feuchtigkeit durchlässt und die Bildung von Rost ermöglicht. Ein Forschungsteam des Korea Research Institute of Chemical Technology unter der Leitung von Dr. Jin Chul Kim hat jetzt eine Möglichkeit gefunden, Kratzer verschwinden zu lassen, noch ehe der Fahrzeugbesitzer sie überhaupt bemerkt – und das in weniger als 30 Minuten und allein mithilfe der Sonne. Ermöglicht wird dies durch ein neuartiges Beschichtungsharz, das über ein Polymer-Netzwerk aus dynamischen chemischen Bindungen verfügt. Falls diese sich durch eine Beschädigung auflösen, nehmen sie bei ­Stimulation durch Hitze wieder ihre originale Ordnung ein. Dies gelingt durch Harnstoff und einen organischen, fotothermischen Farbstoff in der Beschichtung. Harnstoff bewirkt das wiederholte Zersetzen und Neuanordnen der Polymerstrukturen, während der Farbstoff dafür sorgt, dass die Verbindungen in der Beschichtung auf die Hitze reagieren. Trifft Sonnenlicht auf eine zerkratzte Fahrzeugoberfläche, steigt die Oberflächentemperatur und löst so den Selbstheilungsprozess der aufgebrochenen chemischen Bindungen aus: Wie von allein setzen sich wieder zusammen. Die Beschichtung ist transparent und lässt sich problemlos mit verschiedenen Lacken mischen.

Foto: iStockphoto

Effizienzsteigerung

Mikroreaktoren aus dem 3D-Drucker

Weniger CO2-Emissionen und ein geringerer Energieverbrauch in der chemischen Produktion – dank additiver Fertigung.

Kreislaufwirtschaft

Verbrauchte Katalysatoren für die Energiewende

Eine einzigartige Technologie von Evonik verjüngt alte Katalysatoren. Das spart Emissionen.

Murmeln rollen in ein Glas

Chemieproduktion

Auf direktem Weg

Mit einem neuen Verfahren will Evonik die Herstellung von Propylenglykol nachhaltiger machen.

Kunststoff

Aus Abgas mach Rohstoff

Evonik-Forscher arbeiten daran, Emissionen der Stahlindustrie für die Herstellung von Kunststoff zu nutzen.