Influencer im Darm
Der Darm ist neben dem Gehirn die zweite wichtige Schaltzentrale des Körpers. Neben Nerven- und Immunzellen finden sich hier mehr als 1.000 Bakterienarten. Auf ihre Gemeinschaft – das Mikrobiom – kommt es an. Probiotika und Synbiotika können das Mikrobiom auf vielfältige Weise positiv beeinflussen.
InfografikMAXIMILIAN NERTINGER
PROBIOTIKA
Wie probiotische Organismen die körpereigenen Bakterien unterstützen
Produktion antimikrobieller Substanzen
Diese töten pathogene (krank machende) Keime ab oder hindern sie daran, sich zu vermehren.
Wettbewerb um Bindungsstellen
Probiotika besetzen Stellen, sodass pathogene Keime nicht anhaften.
Verbesserung der Barriere
Die Zellzwischenräume werden dichter verschlossen.
Produktion von Enzymen
Diese helfen, Nahrung aufzuschließen. Zwischenprodukte können von anderen Darmbakterien verwertet werden.
Produktion von Milchsäure (Lactat)
Das Lactat hemmt das Wachstum pathogener Keime.
Crossfeeding
Mikrobiota nehmen das Lactat auf und setzen es in Buttersäure (Butyrat) um.
IMMUNANTWORT DES DARMS
Wie die Darmbarriere gefährliche Eindringlinge erkennt und unschädlich macht
Dendritische Zellen und andere Fresszellen
nehmen fremde Mikro-organismen auf und präsentieren deren Antigene auf ihrer Zelloberfläche. Sie aktivieren und steuern die Reaktionen des Immunsystems.
Plasmazellen
gehören zu den B-Lymphozyten und produzieren große Mengen an Antikörpern (Immunglobulin A), die fremde Mikro-organismen abwehren.
M-Zellen
sind spezialisierte Epithelzellen, die eine Erkennung von Antigenen aus dem Darm möglich machen. Die Antigene werden an Immunzellen weitergegeben, die dann in das Lymphgewebe des Darms einwandern und Immunreaktionen initiieren.
Becherzellen
produzieren Schleimstoffe (Muzine), die die Saumzellen vor mechanischer Reizung und einem Kontakt mit Darmbakterien schützen.
Paneth-Zellen
Diese Drüsenzellen produzieren Peptide zur Eindämmung pathogener Mikroorganismen.
SYNBIOTIKA
Wie Kombinationen von Probiotika mit weiteren Inhaltsstoffen die Bildung bestimmter Substanzen durch Bakterien steigern
Produktion von Butyrat
Bacillus subtilis und das Dipeptid Alanyl-Glutamin (Ala-Gln) sorgen gemeinsam für eine vermehrte Bildung von Butyrat, einer wichtigen Energiequelle der Darmzellen.
Produktion von Resolvinen
Bacillus megaterium wandelt hoch dosierte Omega-3-Fettsäuren in Resolvine um, die Entzündungen hemmen können.
Mikrobiom
Gesundheit beginnt im Darm
In guter Gesellschaft: Das Mikrobiom besteht aus unzähligen Bakterien, die entscheidend für unsere Gesundheit sind.
Pharmapolymere
Transport ohne Nebenwirkung
Über die Kunst, Arzneistoffe präzise ans Ziel zu bringen.
Gesunde Ernährung
Mahlzeit nach Maß
Jeder is(s)t anders: Professor Christian Sina fordert im Interview eine personalisierte Ernährungsweise.
Ernährung
Nachhaltig satt
Fast zehn Milliarden Menschen werden 2050 auf der Erde leben. Um sie zu ernähren, ist ein Umdenken erforderlich.