Nanomaterialien für die Wundbehandlung, 3D-gedruckte Implantate, synthetische Kraftstoffe: Das sind nur einige Beispiele für die Zukunftstechnologien, in die Evonik Venture Capital investiert hat. Weltweit hat die Wagniskapital-Sparte seit 2012 in 19 Startups und acht Fonds investiert. Nicht nur mit dem Blick auf die erhoffte Rendite: „Alles, was wir machen, hat auch eine strategische Bedeutung für Evonik“, sagt Bernhard Mohr, Leiter von Evonik Venture Capital. „Wenn wir in ein Startup investieren, dann wollen wir eng und vertrauensvoll zusammenarbeiten, denn dadurch können wir uns neue Technologien und Geschäftsfelder schneller erschließen.“
Von seinen Standorten in Deutschland, Nordamerika und China aus prüft das VC-Team jedes Jahr rund 1000 Startups. „Die wichtigste Frage ist dabei: Bietet das Unternehmen Aufsatzpunkte für unsere Innovations- und Wachstumsfelder?“, sagt Mohr. „Wenn es in dieses Raster passt, dann binden wir gleich die entsprechenden Geschäftseinheiten ein. Sie helfen uns bei der Beurteilung und gestalten die Partnerschaft mit: Meistens schließen wir mit der Minderheitsbeteiligung gleich auch eine Kooperationsvereinbarung ab.“
Auf drei bis fünf Jahre sind die Investments angelegt – „und wenn wir richtig gut zusammenpassen, dann übernehmen wir ein Startup auch ganz“, sagt Mohr, „zum Beispiel das 3D-Druck-Unternehmen Structured Polymers, das 2018 von unserer Geschäftseinheit High Performance Polymers (HPP) übernommen wurde.“
Evonik VC investiert nicht nur in der Wachstums-, sondern auch in der Frühphase – hier vor allem über Fonds wie den deutschen Hightech-Gründerfonds oder den chinesischen GRC SinoGreen Fund. „Diese Fonds-Investments dienen auch als Leuchtturm für uns, sie erzeugen Sichtbarkeit und geben uns Einblick in spannende Technologien“, sagt Mohr. „Manchmal muss man schon früh einsteigen, wenn man den Anschluss nicht verpassen will.“