Rheticus zeigt, welche Kraft in der Zusammenführung von Strom- und Chemiesektor steckt. Durch sogenannte Power-to-X-Konzepte – was so viel heißt, wie Strom für die Herstellung von Chemikalien, Gasen und Treibstoffen zu nutzen – wird elektrische Energie, die nicht gespeichert werden kann, in eine dauerhaft lagerfähige Form überführt. Damit kann die Chemie zur sogenannten Sektorkopplung beitragen, bei der es darum geht, Strom aus erneuerbaren Energien in allen Bereichen möglichst effizient zu verwerten – beispielsweise im Verkehr zum Antrieb von Elektroautos, in der Wärmeversorgung zur Produktion von Methan oder in der Chemie zur Herstellung von Spezialchemikalien. Bei Rheticus wird der Strom eingesetzt, um energiereiche organische Verbindungen zu schaffen, die dann als Spezialchemikalien unmittelbar wertschöpfend genutzt werden.